Sonntag, 5. November 2006
Christiane Heibach - Literatur im elektronischen Raum
http://www.christiane-heibach.de/

S. 16: Buchdruck als konstituierendes Moment der Literaturwissenschaft.

S. 17f: Werkzeug, Methodik, Tools -> Entwicklung des Textbegriffes aus den medialen Qualitäten des Buches

-> Dauerhaftigkeit, Fixierung, Abgeschlossenheit (i.d. Fußnote)

S. 24: Für die Literaturwissenschaft war der gedruckte und damit fixierte Text seit ihrer Formierung als eigenständiger Wissenschaftsbereich Anfang des 19. Jahrhunderts das entscheidende Paradigma

Literaturwissenschaft ->> Literatur als Sprachkunst

S. 27: Radio, Fernsehen <-> Internet

S. 41: Grenzen der und experimentelle Formen von gedruckter Literatur

Versuche, die Grenzen des Buchdrucks in Bezug auf Produktion, Darstellung und Leserbeteiligung zu sprengen, blieben allerdings meißt im experimentellen bzw. appellativen Stadium stecken - wirklich überwinden konnten sie den >>veste(n) Buchstab<< und die vergleichsweise Rückkopplungsarme Leser-Autor- oder Leser-Text-Kommunikation nicht, machten allerdings die diesbezüglichen Grenzen des Buchdrucks deutlich.

-> Leser, Autor, Interaktion, Rückkopplung

S. 43: Heibach spricht die ganze Zeit bereits (immer wieder) von Wissensvermittlung, dabei geht es doch um Literatur! Naja.

S. 46: Definition "Literatur im elektronischen Raum", HTML und Hypertext historisch.

S. 48f: AUTOR <--> LESER

Nelson (Xanadu) (dort angeblich das Dokument, in welchem zum ersten mal das Wort "Hypertext" steht.)

Werkcharakter v. Hyperfictions, Print, Internet, Methodik, anzuwendende Werkzeuge (S. 52)

Insofern geht es hier insbesondere um die Problematisierung des Werkbegriffes, der offensichtlich nicht auf ein Medium übertragen werden kann, dessen Eigenschaften nicht auf Fixierung, sondern auf Dynamisierung und stetige materielle Veränderung ausgerichtet sind (S. 52/53)

S. 54: Es stellt sich hier die grundsätzliche Frage, ob überhaupt noch von einem "Leser" gesprochen werden kann, wenn die Aktivität über die von den Textstrategien vorgegebene Hinausgeht, indem intertextuell vernetzte Projekte die Werkgrenzen transzendieren.

S. 59: Rollenverteilung (klassische) Autor, Leser

S. 60-62 Fazit Teil 1

Die Charakterisierung der Kommunikationsmodi im Internet macht deutlich, dass wir es hier mit einer grundlegend anderen Situation zu tun haben. Nicht von ungefähr besteht ein Großteil der Netzliteratur aus kooperativen, partizipativen, kollaborativen sowie dialogischen Projekten. [...]

Bis auf die Kooperation, die nicht unbedingt netzspezifisch ist, beruhen all diese Formen auf einer Auflösung der fixierten Rollenverteilung zwischen Autor und Leser. [...] Zudem streben sie in den seltensten Fällen Werkcharakter an, sondern stellen den kreativen prozeß in den Mittelpunkt. Die Grundbedingungen von Literatur, nämlich die Fixiertheit des Textes und die Autor-Leser-Text-Relation werden hier zumindest aufgeweicht. [...]

-> Leser, Autor, Sender, Empfänger

Radikal gedacht, gibt es zwei Möglichkeiten: Man erweitert den primär am Buch orientierten Litearturbegriff [...] oder man nimmt in Kauf, dass der Literaturbegriff unveränderlich an das Buch als dominantes Medium gebunden bleibt. [...]

Zentral [...] sind die Bereiche der Produktions-, Darstellungs- und Medienästhetik - und zwar zunächst rein monomedial auf das Internet bezogen. Die Parameter der Analyse werden aus den Eigenschaften des Mediums abgeleitet: Der Vernetzung und der dynamischen und multimedialen Darstellungsformen.

S. 82: Kategorien, Interaktion, Grenzen der Printliteratur, Dada

Der Ausbruch aus den Printliterarischen Theorien gelang niemals endgültig, auch wenn zahlreiche Bestrebungen zumindest die gedankliche Überwindung der Grenzen des Buches und der durch das Literatursystem etablierten Kategorien von "Autor", "Werk" und "Leser" vornahmen.

S. 90: Doch auch die schon erwähnten ersten literarischen Hypertexte ändern - trotz der gegenteiligen Behauptungen der Theoretiker - nur wenig am eingeschränkten Interaktionsradius des Rezipienten.

Aber auf Seite 90f:

Erst die Unmittelbarkeit der technisch vernetzten Kommunikation in den offen zugänglichen Computernetzwerken scheint die medialen Bedingungen bereitzustellen, um partizopative. kollaborative und dialogische Konzepte von Literatur unabhängig von physischer Präsenz umzusetzen und damit neue Herausforderungen an den Literatur- und Ästhetikbegriff sowie die Bewertungskritierien von Literatur zu stellen.

-ICH-> Als letzte Konsequenz bleibt aber: Man muss selber aktiv werden. Auch wenn es immer einfacher wird, Texte zu veröffentlichen, muss dieser letzte Schritt vom Konsumenten hin zum Produzenten (vom Leser zum Autoren) aus dem Menschen selbst kommen, über diese Schwelle kann einen niemand tragen.

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