Montag, 26. März 2007
Heibach S. 107-108
Richard Wagner - als Visionär des Gesamtkunstwerkes der Repräsentant für die Idee einer synästhetischen Kunst - sieht sein Konzept in enger Korrelation zu den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit[...] (S. 106)
"Das Kunstwerk der Zukunft ist ein gemeinsames, und nur aus einem gemeinsamen Verlangen kann es hervorgehen. Dieses Verlangen [...] ist praktisch nur in der Genossenschaft aller Künstler denkbar. [...] Das, was allen ihre Teilnahme ermöglicht, ja was sie notwendig macht und das ohne diese Teilnahme garnicht zur Erscheinung gelangen könnte, ist aber der eigentliche Kern des Dramas, die dramatische Handlung"
(S. 107)

Bleiben die "Coactivität" bei Novalis und die Kooperation bei Wagner noch den Künstlern vorbehalten, wird mit den Tendenzen der Abschaffung eines speziellen Kunstraums die Einbeziehung des Publikums sehr viel intensiver. Unter diesem Aspekt gesehen ist die Wiederaufnahme des Begriffs "Gesamtkunstwerk" in Roy Ascotts "Gesamtdatenwerk" die konsequente Weiterführung [...]
Wir suchen, kurz gesagt, nach einem GESAMTDATENWERK. Ort der Arbeit an und Handlung für ein solches Werk muß der Planet als ganzes sein, sein Datenraum, seine elektronische Noosphäre. Die Dauer des Wekes wird letztlich unendlich sein müssen, da das Werk eine Unendlichkeit von Interaktionen, [...] stets in Bewegung und im Fluss sein müsste. Nachdem Wechselseitigkeit und Interaktion die essenz darstellen, kann ein solches Werk nicht zwischen "Künstler" und "Betrachter"[...] unterscheiden.
-> richard wagner synästhetisie gesamtkunstwerk roy ascott noosphäre gesamtdatenwerk

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