Dienstag, 27. März 2007
Heibach S. 166-167
Online-Tagebücher [...] Solche mittlerweile kaum mehr zählbare Projekte betonen die individualistische Seite des Internets und stellen nicht nur die Geschichtswissenschaft vor die Frage wie derartige Daten ausgewertet und archiviert werden können.

[...]

Derartige Projekte werten den Einzelnen auf, indem sie ihm Öffentlichkeit verschaffen und ihm gleichzeitig eine Eingliederung in ein Erinnerungskollektiv ermöglichen - allerdings unter der Bedingung der Unterwerfung unter die vorgegebene individuelle Struktur, die die Erinnerungen wiederum formt. (S. 166-167)

-> Online-Tagebücher Individuum Erinnerung erinnerungskollektiv Kollektiv

Diese Unterwerfung findet aber nur dann statt, wenn sich der Einzelne an ein Kollektivprojekt wie beispielsweise das Generationenprojekt anschließt. Mit der Einrichtung eines eigenen Blogs ist das Individuum hingegen wesentlich freier in Gestaltung (und auch Ausdruck) und kann durch die Vernetzung trotzdem Teil eines größeren Netzwerkes sein. Natürlich gibt es auch hier Einschränkungen die sich z.B. aus der Wahl der Software und deren Einrichtung sowie der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Gliederung der Dokumente (Struktur) ergeben, jedoch können diese den eigenen Vorstellungen gemäß modifiziert bin, so dass man letztenendes im schlimmsten Fall zum Gefangenen im eigenen Netz wird.

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