Samstag, 14. April 2007
Texte zur Wirtschaft übers Bloggen (4)
Der Aufsatz "Wenn Medien zu oszillieren beginnen: (Dann macht es) BLOG!" von Christian Eigner:

[...] Hypertextualität wird so völlig neu bestimmt, nämlich medial und nicht länger wissenschaftlich. Denn einen Link zu setzen, bedeutete bisher nichts anderes, als eine Anmerkung zu machen: Man verwies auf eine mögliche Quelle oder auf weiterführende Literatur; ganz im Stile einer Forschungsarbeit. Hypertextualität war deshalb wissenschaftliches Lesen auf neuer technischer Basis; ein Faktum, das durch den Begriff „Related Links" ganz wunderbar illustriert wird: Der Text, auf den sich ein Link bezog, blieb immer ein „Außen" (related...); für das, was man gerade las, war er nicht wirklich essenziell. Selbst die Netzkunst kam über diese Art der Hypertextualität nie hinaus; auch nicht in ihren attraktivsten Projekten, in denen bestenfalls die Sinnschichten eines für sich stehenden Textes durch komplexe Verlinkungsstrategien mit einem „Außen"(-Text) ein wenig durcheinander gewirbelt wurden (und umgekehrt), aber nicht mehr.

Nicht so auf einer Blogging-Site: Hier wird der Link zu einem integralen Bestandteil des Textes. Einen Link zu setzen, bedeutet etwas zu sagen; ja, man setzt ihn eigentlich nicht mehr, sondern schreibt ihn, schreibt mit ihm ein Stück Text und schreibt danach weiter, schreibt den Link gleichsam weiter, was auf den ersten Blick zu etwas führt, das wie ein Kommentar oder eine Erzählung aussieht, aber doch viel mehr ist. Denn etwas völlig Neues wird so in die Welt gesetzt:

Weblog-Einträge - wie sollte man diese neuen Entitäten sonst nennen? - sind wohl die erste Textform, die tatsächlich keinen Rand mehr hat.
[...]

-->LinkalsSatzzeichen Link Satzzeichen definition

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